KURZE INHALTSANGABE:
Der überaus schüchterne und problembeladene Dauer-Loser Joachim gewinnt nach langem Hin und Her irgendwann doch noch so richtig:
- Sein Lebensglück an der Seite der hübschen, weltgewandten Radio- und TV-Moderatorin Agathe
- und wird selbst schließlich zum gefeierten Fernseh-Star !
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P e r s o n e n :
Joachim
Agathe ( = Moderatorin und spätere Frau von Joachim)
ALEX ( = Zeitweiliger Verlobter von Agathe)
ASTRID ( = Freundin vom Agathe)
SONJA ( dto )
GÜNTHER ( = Partner von Sonja)
YVONNE ( = Kollegin von Agathe)
und 3 (weitere Kolleginnen von Agathe)
GABY ( = Bekannte von Joachim)
ALBERT ( = Freund/Bekannter von Joachim)
RUDI ( dto )
KAI ( dto )
THOMAS ( dto )
STEFFIE ( = Arbeitskollegin von Joachim)
CHRISTIAN ( = Arbeitskollege von Joachim)
DETLEF ( dto )
JOHANNES ( dto )
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Schauplätze:
- BONN
- KÖLN
- HAMBURG
- WEINORT
- LEIPZIG
- DRESDEN
- MÜNCHEN
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"JOACHIM ANONYM "
(Nichtalltägliche Lovestory - Dauerloser wird zum Doppelgewinner)
... Freunde von Joachim in einer BONNER Kneipe.
GABY: "Wo ist Joachim?
KAI: "Er wollte wieder nicht mit; lieber bei seiner neuen Freundin
bleiben."
Einige grinsen.
RUDI: "Ach, du meinst die vom Radio, deren Stimme ihn so anmacht..."
KAI: "Schlaues Bübchen!"
GABY: "Es ist nicht nur die Stimme; er hat manchmal gar den Eindruck,
sie redet persönlich zu ihm."
RUDI: "Und das aus dem Radio. Der Junge wird doch wohl nicht krank
sein... ?"
KAI: "... oder werden?"
Joachim, 25 J., fühlt sich nicht wohl in seiner Haut. Stellenlos, kein
Film-Beau und schüchtern... Dies prädestiniert ihn nicht gerade zum
Frauenhelden; doch auch ein solcher Mann sehnt sich nach Weiblichkeit.
Ja, Freunde - im weitesten Sinne - hat er genug. Aber bekanntlich
können 100 Freunde nicht eine einzige Frau ersetzen.
Joachim, der TV-Freak, hört in letzter Zeit häufiger Radio, einen KÖLNER
Sender.
Eine Moderatorin, 30J., hat es ihm angetan. Er hört sie nicht nur
tagsüber. Immer häufiger schlägt er sich die halbe Nacht um die Ohren
- nur, um ihrer angenehmen Stimme, den netten Worten und der stimulie-
renden Musik zu lauschen.
Manchmal wünscht er sich, mit der Sprecherin kommunizieren zu können.
Und immer größer wird Joachims Bedürfnis, auch einmal einen Blick auf
ihr Äußeres zu werfen.
Er schreibt an die Redaktion und erhält eine Autogrammkarte. Nun ist
er erst recht von der hübschen Moderatorin begeistert.
Am nächsten Tag geht Joachim zum Arbeitsamt. Er ist jedoch zu unmoti-
viert, als daß etwas Vernünftiges dabei herauskommt.
Joachim hat Mut. Obwohl er sich chancenlos sieht, fährt er eines Tages
zum Sender seiner Radiofreundin.
Mittlerweile kennt er ihre Sprechzeiten ziemlich gut. Und tatsächlich
kommt sie aus dem Gebäude auf ihn zu. Joachim möchte ihr etwas sagen;
doch er ist im entscheidenden Augenblick - wieder einmal - zu ge-
hemmt.
Sie steigt unbehelligt ins Auto - langsam und enttäuscht geht er Rich-
tung Bahnhof.
Persönlich bringt er es eben nicht, ihr zu sagen, daß er sie und ihre
Sendungen sehr mag - ein heißer Fan von ihr ist.
So läßt sich Joachim halt etwas anderes einfallen; gemäß der Devise:
"Steter Tropfen höhlt den Stein" ..
In nächster Zeit schickt er ihr zahlreiche Karten und Briefe in die
Redaktion. Anonym versteht sich; denn Joachim fürchtet, sich sonst
lächerlich zu machen. Damit sie aber merkt, daß nur eine Person
dahinter steckt, unterschreibt er jedesmal mit ' Joachim Anonym ' !
Dann wird ihm klar, daß er auch so keine Blumentöpfe gewinnen kann.
Blumen aber sind es, die seine heimliche Freundin bevorzugt erhalten
soll...
Joachim hat einen Meldetermin beim Arbeitsamt. Noch ist er unmoti-
viert...
Erneut fährt unser junger Freund in die Großstadt, nach KÖLN - zur
Frau seiner Träume.
In einem Taxi verfolgt er sie bis zur Wohnung.
"Warten Sie, ich bin gleich zurück!"
Joachim überfliegt sicherheitshalber die Namen der Mieter. Na also, da
ist ja auch ihrer.
Etwas beschwingter als damals fährt er mit dem Taxi, dann mit dem Zug
wieder Richtung Heimat.
Einen Großteil seiner spärlichen Einnahmen investiert er nun in Ge-
schenksendungen.
Jede Woche erhält die Moderatorin nun abwechselnd Blumen, Parfüms, be-
sondere 'Botschafts-Naschereien', etc.. Natürlich begleitet von eini-
gen liebevollen Zeilen. Und es bleibt dabei: alles anonym!
Die Sprecherin hat jedoch eine intime, offenherzige Wochenend-Bezie-
hung zu einem 35jährigen Designer aus HAMBURG.
Ihre Gedanken wandern zurück...
Öfter besuchte Agathe in der Michelstadt eine gute Freundin. Mit ASTRID
spazierte sie viel durch HAMBURG, 'Das Tor zur Welt'.
Gerne beobachteten die beiden Frauen den Schiffsverkehr im Hafen...
hin und wieder ergriff sie das Fernweh. Vielleicht hätten Agathe und
ASTRID sogar eine Weltreise gemacht...
Doch in HAMBURG sind auch die Nächte lang und die Freundinnen nicht
gerade Kinder von Traurigkeit. Sie amüsierten sich reichlich und
dann...
lernte Agathe ALEX kennen. Erstaunlich war nur, daß sie ihren Freund,
Geliebten und Verlobten nicht bei einer der vielen Parties traf.
Nein - es geschah beim 'Ball-paradox', in einem bekannten Tanzcafe der
Hansestadt. Agathe forderte ALEX zum Tanz auf. Er war genau ihr Typ,
zumindest äußerlich. Vor aller Augen lachte sie damals köstlich...
über die starke Röte, die seine Gesichtshaut jäh verfärbte.
Leicht unwillig und fast beleidigt tanzte ALEX mit ihr.
Bereits beim zweiten Tanz waren Auslachen und Gekränktsein ferne Ver-
gangenheit. Amor's Pfeile hatten beide getroffen...
Seit diesem Zeitpunkt pendeln die Verliebten nahezu jedes Wochenende.
Sie fahren oder jetten abwechselnd nach HAMBURG oder KÖLN.
Agathe und ALEX haben - wie gesagt - keine Geheimnisse voreinander.
Sie hat ihm von den Aktivitäten ihres stillen Verehrers erzählt. Und
noch gelingt es ihr, den Verlobten zu beschwichtigen:
"ALEX, glaub mir, da ist nichts Ernsthaftes!" Ich kenne den Mann
nicht, der mir so penetrant den Hof macht. Außerdem - Du weißt, wie
sehr ich Dich liebe..."
Beruhigt setzt ALEX sich neben sie und streichelt ihr Haar.
"Okay, Schatz..."
Freunde von Joachim im Cafe.
ALBERT: "Der Joachim, der ist wirklich nicht mehr zu retten! Regelmäßig
schickt er einer Frau Geschenke, die er noch nicht einmal persönlich
kennt."
GABY: "Wenn er nur so interessiert bei der Arbeitssuche wäre..."
RUDI: "Richtig, das wäre für ihn bestimmt viel sinnvoller."
Joachim hängt wieder vor dem Radio und lauscht einem erotisierenden
Lovesong. Er fragt sich: Ob Sie mich damit meint - mich womöglich
liebt? Zeigen meine Geschenke jetzt Wirkung?
Joachim setzt sich hin und schreibt den ersten Liebesbrief.
Warum sollte er nicht zur Abwechslung wieder etwas zur Redaktion
senden?
In der Redaktion häuft sich die Post. Versehntlich wird so Joachims
Brief nicht von der Sprecherin geöffnet. Getuschel entsteht...
Erste Kollegin: "Sieh an, sieh an. Der stille Verehrer ist ganz schön
flexibel und ausdauernd."
Zweite Kollegin: "Ich wüßte ja gerne, wer dahinter steckt!"
Dritte Kollegin: "Würde mein Freund mich doch ähnlich beturteln. Also, mir
gefällt das..."
Joachim sendet auch Liebesbriefe zur Wohnung der Radiofreundin. Sie
liest sie und macht auch nicht den Versuch, diese großartig zu ver-
stecken. Ohnehin erhält sie viel Fanpost und in ihrer Partnerschaft
herrscht größtmögliche Offenheit.
Doch ALEX platzt endgültig der Kragen.
"Diese Liebesbriefe sind eine unüberwindliche Zumutung für mich! Das
Phantom ist hier schon zum Geschenke-Protagonisten geworden. Ich
beschenke Dich wie nie zuvor. - Daß ich zudem pausenlos Liebesbriefe
schreiben soll..."
"...wäre garnicht so schlecht."
"So - womöglich liebst Du ihn bereits, jenes unbekannte Etwas!?"
"Aber ALEX, mein Schatz... rede bitte keinen Unsinn."
"Das wird Folgen haben. Entweder er... oder ich!"
Wütend verschwindet ALEX und Agathe sieht ihn nie wieder.
Joachim sinniert: Lovesongs und betörende Worte aus dem Radio; Karten-
grüße, Geschenke, Blumen, Liebesbriefe - alles gut und schön... Doch
diese Frau gefällt mir so sehr, daß ich ihr nahe sein möchte. Wenn
schon nicht als Freund, dann als (guter) Bekannter...
Was eine gute Motivation nicht alles bewirken kann: Joachim bewirbt sich
um eine Stelle.
Er, der gelernte Tontechniker, war nicht schlecht in seinem Beruf. Das
konnte ihm wirklich keiner nachsagen. Aber bequem war er... irgendwann
zu bequem für seinen Arbeitgeber.
Und er hat Glück mit seiner Bewerbung; heutzutage viel Glück.
Joachim fährt zum Vorstellungsgespräch.
Der Personalchef der Sendeanstalt gibt ihm eine Chance. Ihm gefällt
u.a. Joachims ehrliche, uneingeschränkte Selbstkritik und die Konse-
quenz, die er dabei zieht: ...in Zukunft merklich fleißiger zu sein!
Erfreut informiert Joachim seinen Vermittler beim Arbeitsamt, der
inoffiziell alle Hoffnung begraben hatte.
Joachim ist zufrieden mit seiner Arbeitsstelle und der Möglichkeit, der
Angebeteten öfter zu begegnen: in der Kantine; am Ein- bzw. Ausgang;
bei Betriebsversammlung und Betriebsfest, etc..
Doch Joachim, der heimliche Aktivator, ist nach wie vor öffentlich
schüchtern. Die bekannte Moderatorin dagegen ist locker und nicht im
geringsten arrogant.
In der Kantine sitzt er zur Mittagszeit oft in ihrer Nähe. Gerne
lauscht er ihren Worten, bis eines Tages folgendes an sein Ohr dringt:
"Ach... mein stiller Verehrer. Ja, YVONNE, der ist in der Tat bemer-
kenswert aktiv. Und ich weiß nicht, ob ich über ihn lachen oder weinen
soll.
Dutzende Karten- und Briefgrüße, kleine Geschenke und Blumen hat er
mir bereits zugesandt. Teils in meine Redaktion, teils an meine
Privatanschrift. Als er jedoch begann, Liebesbriefe zu schreiben, ist
mein Verlobter getürmt...!"
Zufällig blickte die Sprecherin Joachim während des Gesprächs länger an.
Ob sie womöglich vermutet, daß er ... ? Joachim wird unwohl bei
dem Gedanken. Wie ein ertappter Sünder eilt er davon...
Bekannte von Joachim in der Fußgängerzone:
THOMAS: "Erstaunlich... diese 'Null-Bock-Type' hat tatsächlich eine
Stelle gefunden!"
KAI: "Und sogar die Probezeit überlebt. Wer hätte das gedacht!?"
ALBERT: "Wie Joachim mir sagte, hat er gar einen echten Glückstreffer
gelandet."
RUDI: "Er hatte bislang wohl nicht viel zu lachen im Leben. Ich gönne
es Joachim."
Herrliches Sommerwetter. Betriebsausflug zu einem romantischen WEINORT
(Tanzen im Park; Burgfest, etc.)
Joachim denkt ernsthaft daran, seine heimliche Liebe endlich
anzusprechen; wenn möglich mit ihr zu tanzen. Motto: "Jetzt oder nie!"
Tanz inmitten einer prächtigen Parkanlage.
Die reizende Sprecherin wird von zahlreichen Herren zum Tanz aufgefor-
dert.
Kollegen von Joachim:
CHRISTIAN: "Unsere Agathe sieht heute besonders toll aus!"
DETLEF: "Mit ihr zu tanzen wäre schon ein Genuß..."
JOHANNES: "Vergiß es - Agathe ist ein paar Nummern zu groß für uns."
Joachim: "Ich fürchte, du hast recht, JOHANNES." Und sein Herz sinkt wieder
in die Hose.
Buntes Treiben beim Burgfest.
Joachim steht alleine, als Moderatorin Agathe auf ihn zukommt und ihn
anspricht:
"Gelegentlich habe ich den Eindruck... daß Sie mir etwas Wichtiges sa-
gen möchten."
Joachim ist völlig überrascht; schaut nur nach unten.
"Ja... Sie..."
In diesem Augenblick zerren ihn Kollegen fort.
DETLEF: "Komm, Joachim! Alles Zeitverschwendung. Diese Frau hat ganz an-
dere Chancen..."
JOHANNES: "Hier, schau mal, wen ich mitgebracht habe. STEFFIE, eine
besonders nette Kollegin...
Joachim: "Ihr seid wahnsinnig - ihr seid allesamt verrückt!"
Enttäuscht schaut er Agathe nach...
Diesmal lauscht Joachim wieder der Nachtsendung mit Sprecherin Agathe:
"Ausnahmsweise werde ich jetzt einmal Grüße übermitteln. Das ist
gestattet; denn sie sind anonym, Joachim Anonym."
Danach folgt jedoch ein Abschiedslied! Und nicht ein von Joachim so
erhoffter Lovesong. Er grübelt, was dies zu bedeuten hat. Erst spät
schläft er ein...
Joachim hört Moderatorin Agathe seitdem nicht mehr im Radio und auch in
der Sendeanstalt ist sie nicht mehr zu sehen.
Agathe fehlt ihm dort, insbesondere mittags. Er lenkt sich ab, geht
öfter alleine oder mit Kollegen aus.
Mal zur Domplatte; mal in ein mehrstöckiges, geräumiges und dennoch
gemütliches Restaurant mit zahlreichen Plätzen, Gängen und Nischen. Zu
anderen Zeiten ins Museum... mit dem Kollegen-Auto schnell zum Rhein-
park.
Schließlich erfährt er, daß Agathe nunmehr in Leipzig tätig ist. Dort
hat sie die Möglichkeit, im Rundfunk wie Fernsehen zu arbeiten - und
nicht nur als Sprecherin. Diese Aufgabe reizte sie.
"Verdammt... verdammt... verdammt!" Der ansonsten gelassene Joachim
flippt in seiner Bude ganz schön aus.
Und er denkt nach: Daher - daher also das Abschiedslied! Dabei hatte
ich mich schon so an ihre Stimme im Radio gewöhnt; an ihre Nähe auf
der Arbeitsstelle... und hätte es bestimmt geschafft, sie anzuspre-
chen. Aber jetzt... jetzt wird alles viel schwieriger.
Joachim hat zu nichts mehr Lust. Er hört kein Radio mehr, sieht nicht
mehr fern. Mit seinen Freunden geht er nur noch selten aus.
Aber das schlimmste: auch sein Arbeitseifer läßt nach und er fehlt
häufiger wegen Krankheit.
Beim Abteilungsleiter.
"Nehmen Sie Platz, Herr Schneider. Ich war lange Zeit sehr zufrieden
mit Ihnen. Doch wenn das so weitergeht... Wir möchten Sie möglichst
behalten. Sagen Sie besser, wo Ihnen der Schuh drückt."
Joachim hatte mit einem Anschiß gerechnet. Langsam rückt er mit der
Sprache raus:
"Aus persönlichen Gründen möchte ich in LEIPZIG, beim Regional-TV, ar-
beiten."
Verdutzt sieht ihn der Abteilungsleiter an.
"Ich verstehe zwar nicht so recht; aber wenn Sie dort ihr Glück
suchen..."
"Könnten Sie vielleicht helfen... Vermittlerdienste leisten?"
"Ich werde sehen, was sich machen läßt. Sie hören von uns..."
Bislang war Agathe von den Aktionen ihres anonymen Verehrers nicht
gerade begeistert. Es gab zuviel Gemunkel bei den Kollegen. Als sie
gar ihren Verlobten verlor, war Agathe ganz schön wütend.
An ihr Single-Dasein hat sie sich mittlerweile gewöhnt.
Die neue Heimat ist ihr noch etwas fremd. Doch nette Kollegen helfen
beim Einstieg, zeigen ihr LEIPZIG. Eine Großstadt, die nicht nur
Handelsmetropole ist, sondern auch viele reizende und romantische
Flecken bietet.
Kaum zu glauben, aber sie vermißt allmählich die allwöchentlichen kleinen
Präsente. Die zahlreichen Blumen, Parfüms und Naschereien; die vielen
lieben Karten- und Briefzeilen. Nur ungern gesteht sie sich ein, daß
all dies ihr immer mehr fehlt.
Welcher Mensch mag überhaupt dahinter stecken? Wie sieht er aus; wie
lebt und heißt er - wo mag er wohnen?
Muß, wer lange Zeit einen solchen Aufwand betreibt, nicht auch bemer-
kenswert treu sein?
Agathe engagiert einen Detektiv...
Auch Joachim hat sich mittlerweile einigermaßen in seine neue Umgebung
eingelebt. Mit LEIPZIG hat es nicht geklappt, so arbeitet er nun bei
einer Rundfunkanstalt in DRESDEN.
Mittlerweile hört er wieder Radio und hat auch Agathes Sendung hier
ermittelt. Und nahezu Sensationelles kommt ihm da zu Ohren. Sprecherin
Agathe läßt - mehr versteckt und spaßig zwar - 'Joachim Anonym' einen
Gruß ausrichten! Es folgt ein zu Herzen gehender Lovesong. Inhalt:
eine Frau sehnt sich nach Joachim...
Zunächst ist er verblüfft, dann sehr happy.
Eine Woche später aber, glaubt er zu träumen: In einer TV-Sendung gibt
die Moderatorin unverhohlen einen lieben Gruß an den schenkwütigen
mystery-man 'Joachim Anonym' durch.
Kein Zweifel: damit ist eindeutig er gemeint! Joachim reagiert, als
hätte er '6 Richtige im Lotto'. Er tanzt durch die Wohnung, trinkt
dann genüßlich seinen Lieblingslikör und schläft wieder die ganze
Nacht nicht.
Der Detektiv macht mehrere Fotos von 'Joachim Anonym' und gibt der
Moderatorin u.a. den Hinweis, daß er mittlerweile bei einem
Rundfunksender in DRESDEN - weiterhin als Tontechniker - arbeitet.
Die Zeiten haben sich geändert: Sie fährt nach DRESDEN, und spricht
Joachim nach Dienstschluß an. Es ist allzu verständlich, daß dieser vor
Glück überschäumt. Ihre völlig unerwartete Gegenwart... er kann
es nicht fassen.
Sie haben sich natürlich viel zu erzählen und fahren zunächst in ein
ruhiges Cafe. Anschließend gehen sie essen.
In dieser Nacht macht Joachim kein Auge zu. Seine Gedanken kreisen nur
noch um Agathe, die auch privat eine tolle Frau zu sein scheint.
Am Samstag vertiefen sie ihre Zweisamkeit: gehen in LEIPZIG tanzen,
danach ins Kino.
Sonntag. GÜNTHER und Sonja, ein überaus liebenswertes, mit Agathe be-
freundetes Paar, hat die beiden eingeladen.
Sie führen Agathe & Joachim durch DRESDEN, ihre wahrhaft sehenswerte,
romantische Heimatstadt. Der weltbekannte Zwinger; das herrliche
Schloß; Schloßpark, Terrasse, Palais...
Zum Ausklang sitzen die vier in der Fernsehturm-Cafeteria. Hoch über
dem Lichtermeer der Stadt... ein echt himmlischer Ausblick. Sie
prosten sich gegenseitig zu - ein schöner Sommertag geht zur Neige.
Agathe & Joachim sind bald unzertrennlich. An ihrer Seite wird er nicht
nur ein unternehmungslustiger, geselliger Mensch.
Auch beruflich macht er Fortschritte. Joachim streift allmählich seine
Schüchternheit ab und wird - zu aller Erstaunen - Rundfunk-Moderator!
Dann ein privater Höhepunkt: große Hochzeit in weiß!
Am Vorabend besuchen sie noch das Theater in DRESDEN. Beide wünschen
sich, daß die Operette "Hochzeitsnacht im Paradies" ein gutes Omen für
sie sein wird - in vielerlei Hinsicht.
Und ihre Hochzeitsnacht, etwas später, ist da schon vielversprechend:
"Hast Du... noch mit keiner Frau..."
Joachim senkt den Kopf. Sie schmiegen sich aneinander. Agathe strei-
chelt seinen Körper... Behutsam führt sie Joachims Hand zur weiblichsten
Stelle... seinen Mund zur linken... dann zur rechten Rundung.
Eine erfolgreiche Hilfe zur Selbsthilfe: ihre Worte; beider Antlitz;
ihre Körper... ein faszinierendes, unberechenbares Spiel lustvoller
Leidenschaft.
Diese Nacht wird zum Widerschein weicher und stürmischer Zärtlichkeit
- und für beide unvergeßlich...
Nach den Hochzeitstagen haben beide noch Urlaub.
Agathe: "Vielleicht sollten wir langsam überlegen, wo wir unsere Flit-
terwochen verbringen..."
Joachim umarmt Agathe:
"Das wird bestimmt riesig mit Dir!"
"Ich kann's auch kaum erwarten "...
Türläuten. Der Briefträger übergibt einen Notar-Brief.
Agathe erbt ein Zweifamilienhaus am Südrand von MÜNCHEN. Einzige Be-
dingung: Sie muß auch dort einziehen!
Die Entscheidung fällt sehr schwer, aber schließlich doch für einen
Umzug.
In einem kleinen Saal in LEIPZIG steigt eine Abschiedsfete. So manche
Träne fließt. Einige versprechen, das scheidende Paar in ihrem Haus zu
besuchen.
Nach dem Ortswechsel bewerben sich die beiden umgehend bei einem
MÜNCHNER Fernsehsender.
Der Umzug war ein erhebliches Berufsrisiko für Agathe &
Joachim. Doch sie haben Glück: feste Stellenzusagen!
Und die Flitterwochen, sie können endlich nachgeholt werden. Bis zu
ihrem Arbeitsbeginn ist es ohnehin noch ein Monat...
Bald erkennt das Paar: MÜNCHEN ist eine so großartige Stadt, daß man
nicht zu lange über sie reden - sie vielmehr bald erleben sollte.
Flitterwochen in der 'Weltstadt mit Herz', das trifft sich gut. Und
der Naturreichtum; die zahlreichen Seen und bekannten Schlösser der
Umgebung; sind für die beiden nicht minder reizvoll.
Dann ruft wieder die Arbeit. Joachim tritt weiter in die Fußstapfen
seiner Partnerin. Aus dem ehemaligen Tontechniker und Nobody wird auch
ein guter TV-Moderator! Zunächst an der Seite seiner Frau, später
solo.
Hin und wieder verspüren die beiden Lust auf extravagante Lust:
Agathe möchte mit Joachim auch im Winter, möglichst umgeben von Schnee,
einmal in der Natur ... - ohne zugleich Frostschäden zu erleiden.
Und da fällt ihr ein, daß Bekannte ein großes Gewächshaus mit herrli-
chen Tropenpflanzen besitzen.
Reichlich Schnee ist gefallen. Der Tag für Zärtlichkeiten im Gewächs-
haus ist gekommen...
Joachim hat großes Lampenfieber. Wenn alles gut geht, ist heute sein
Tag... bzw. Abend. Erstmalig moderiert er allein eine große Unterhal-
tungsshow.
Die Veranstaltung verläuft weitgehend ohne Komplikationen. Agathe gra-
tuliert als erste, mit einem herzlichen Kuß.
In der Freizeit möchte Joachim gerne auch einmal mit seiner Frau auf einem
Wasserbett ...
Zunächst testen sie es bei Bekannten; dann kaufen sie eines. Es berei-
chert nicht nur ihr Liebesleben; sie haben auch viel Bewegungs-Ulk auf
dieser recht wackeligen Angelegenheit.
Und irgendwann stellt sich Nachwuchs ein. Zumindest vorübergehend wird
unsere Agathe ganz Hausfrau und Mutter.
Dabei werden Rollen getauscht:
Agathe hört nun den Sendungen ihres Mannes zu und beginnt ihrerseits,
Joachim gelegentlich nette Briefe oder kleine Geschenke in die Redaktion
zu senden.
Hin und wieder grüßt - etwas codiert - Joachim seine Agathe auch herz-
lich aus dem Radio.
Dann wird aus Agathe eines Tages - bei einem TV-Gruß - MARIOLA!
Die temperamentvolle und recht eifersüchtige Agathe ist außer sich.
GÜNTHER und SONJA aus DRESDEN sind zufällig Gäste. Sie passen auf das
Kleinkind auf, während Agathe in die Live-Veranstaltung stürmt, die
ihr Mann moderiert.
Auf der Bühne macht sie ihm Vorhaltungen; ungeachtet des großen Publi-
kums im Saal und der Millionen draußen vor den Bildschirmen.
Joachim erklärt, daß es sich nur um einen bedauerlichen Versprecher han-
delte. Aber kein Freudscher... er habe Sie und nur Sie gemeint.
Es gibt einen Versöhnungskuß vor dem zunächst verdutzten, dann begei-
sterten Saalpublikum und den zahlreichen Zuschauern an den Bildschir-
men.
Dann fällt der Bühnenvorhang, bedruckt mit großen Lettern:
E N D E
- Copyright 1991 by Harry Schloßmacher -