DieSchloßmachers
  IDEENKLAU Teil-2
 

3) SCHLAGERTEXT  "SPARTAKUS"

bzw. "Womöglich bin ich der Urvater der Gruppe Dschingis Khan, ihr indirekter Urheber?"

 

Jahre vor Erscheinen der Gesangs- und Tanzgruppe "Dschingis Kahn",

hatte ich dem/einem Musik-Verlag von Ralf Siegel meinen wohl ersten

Schlagertext überhaupt, zur Veröffentlichung angeboten. Ich hatte

seinerzeit eine "Spartakus-Lesephase" und diese inspirierte mich eines

Tages zum Liedtext über Spartakus, sein Leben und seine

freiheitsliebenden Gladiatoren. Dann schickte ich jenen Text, wie

gesagt, zu Ralf Siegel.

 

Und was könnte dies nun mit der Gruppe "Dschingis Kahn" zu tuen

haben ?

Meiner Meinung nach viel mehr, als man auf den ersten Blick vermutet:

Bin heute noch davon überzeugt, daß mein Spartakus-Text damals Ralf

Siegel selbst (oder seinen Textdichter Dr. Bernd Meinunger) erst

sozusagen auf die "History-Textschiene" gebracht hat... "Spartakus",

der war ihnen wohl zu ungeeignet für eine gute, farbige Bühnenpräsenz

und vielleicht war ihnen auch das Spartakus-Thema zu heikel... aber

später in der Weltgeschichte, der "Dschingis Kahn" oder die Stadt

"Rom" (wo ja auch Spartakus mit seinen Horden mehrfach vorbeizog...

"Rom" wurde dann auch später ein Siegel-Titel) ...

 

Kreative Leute brauchen halt nur eine Grund-Idee (so nenne ich sie mal),

um auf diesen oder jenen 'Trichter' zu kommen. Durch und durch Kreativen

braucht man nicht mit 'Geistes-Balken' zu winken, schon kleine Denkanstöße

reichen oft völlig aus, um vermeintlich neue (oder nur halbneue) Schlagertext-Ideen zu

bekommen.

 

Als ich damals beim Eurovision-Song-Contest / Grandprix d'Eurovision besagte

Gruppe "Dschingis Kahn" das erste Mal hörte und sah, hatte ich gleich

ein komisches Gefühl und dachte wenig später schon merklich

verärgert: Wenn das keine Nachgeburt von meinem 'Spartakus' ist...

 

 

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Habe später auch folgenden Brief geschrieben bzw. den beiden zugemailt:

 

 

Betreff:  "Womöglich bin ich der Urvater der Gruppe Dschingis Khan, ihr indirekter Urheber?"

 

 

 

Sehr geehrter Herr Siegel - sehr geehrter Herr Dr. Meinunger !

 

Wenn irgendwo die Gruppe "Dschingis Khan" erwähnt wird, dann habe ich noch

heute - nach Jahrzehnten - das Gefühl und die Vermutung, an deren Existenz

indirekt mitgewirkt zu haben. Um dies vielleicht zu verstehen, muß man

folgendes wissen:

 

Vor dem Erscheinen der Gruppe "Dschingis Khan" hatte ich seinerzeit viele

Schlagertext-Angebote an den (bzw. einen) Musik-Verlag von Ralph Siegel

geschickt (Vielleicht haben Sie heute noch Unterlagen darüber?). Jedenfalls

hatte mein allererstes Text-Angebot den Titel "Spartakus" (Das war der

legendäre Führer des größten Sklavenaufstands der Geschichte - was Sie

wahrscheinlich auch wissen -, mit seiner ausgeprägten Freiheits-Sehnsucht).

 

Und was hat dies nun mit Dschingis Khan zu tun ?

 

Nun, beides sind bedeutende geschichtliche Figuren, und es konnte gut sein,

daß Dr. Bernd Meinunger seinerzeit (dem Sinne nach) gedacht hat: "Also, das

Thema "Spartakus" ist nicht das wahre - aber "Dschingis Khan" - ein anderer

Geschichtsheld -, daraus könnte man einen Schlager machen... Womöglich bis

wahrscheinlich hat also mein Text "Spartakus" den Dr. Bernd Meinunger erst

auf die "Historische Schiene" geholfen - von wo aus er dann womöglich viele

Geschichtshelden auf ihre Schlagertext- und Choreographie-Tauglichkeit hin

überprüft hat. Wenn dies so war, dann wäre ich wohl der Urvater der Gruppe

Dschingis Khan, ihr indirekter Urheber gewesen. Und dies endlich einmal zu

erwähnen, wäre dann überaus ehrlich und historisch gerecht.

 

Mich würde also interessieren, wie sonst Dr. Meinunger damals auf die Idee

"Dschingis Khan" kam.

Vielleicht kann er sich noch an den Werdegang erinnern und ihn mir ehrlich

mitteilen. Ich wäre ihm sehr dankbar, denn das Thema beschäftigt mich auch

heute noch immer wieder, was jeder Künstler bzw. Autor auch gut verstehen

kann ...

(Sollte es aber anders als geschildert gewesen sein, nun gut, dann hätte ich

wenigstens endlich wieder meine Ruhe)

 

Mit freundlichem Gruß

Harry Schloßmacher

 

PS. Möchte ausdrücklich noch darauf hinweisen, daß es sich hier um ein

ernstgemeintes Schreiben handelt und nicht etwa um einen verspäteten

Aprilscherz !

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Abschließend:

 

Ja, ich habe auf dem Gebiet meine Probleme und leide zeitweilig sehr unter dem Gedanken, INDIREKT wahrscheinlich der bislang völlig ignorierte Urheber der Gruppe "Dschingis Khan" zu sein.

 

Anmaßung oder Tatsache ?? 

 

Reagiere ich übertrieben ? 

 

Auf meinen Brief an Ralph Siegel und Schlagertexter Dr. Bernd Meinunger erhielt ich seinerzeit jedenfalls keine Antwort.

 

 

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PS.  Nachfolgendes über "Dschinghis Khan" und den Geschichtsboom in der damaligen Schlagerwelt, hatte ich irgendwann abgespeichert. Dies zu lesen, schmerzt mich heute noch außerordentlich. Vielleicht hilft es euch zusätzlich bei der Meinungsbildung:

 

 

"... Dschinghis Khan hatten etwas entdeckt, das ihre Songs vom "engen Kreis der recht konstanten

Grundthemen (Liebe-, Fern- und Heimweh, Glücksverlangen)"(2) deutlich unterschied und

gar nicht mal so uninteressant machte: die Verarbeitung historischer Themen.

 

Daß sich die Verwurstung ganzer Kapitel der PROPYLÄEN - WELTGESCHICHTE unter

eindeutiger Favorisierung legendärer Großreiche (Mongolische Reiterstürme, Imperium

Romanum) als Erfolgsmasche geradezu aufdrängte, war Frank Farian noch

verborgen geblieben.

Für diese Erkenntnis bedurfte es einer größeren Persönlichkeit, eines weitsichtigen Machers,

der die Zeichen der Zeit erkannt hatte und der wußte, was die Leute 1977 nach der großen

Stauferausstellung in + wollten: Geschichte bis zum Abwinken.

 

So kam es, daß anläßlich der Grand-Prix-Vorentscheidung 1979 der ungekrönte König der

deutschen Schlagerproduzenten, Ralph Siegel selbst, den Geschichtsboom ins musikalische

Fach hinüberrettete und die für den bereits komponierten Titel "Dschinghis Khan" gleichnamige

Gruppe junger Interpreten und Interpretinnen zusammenstellte. Der Song wurde ein Riesenhit. Mit ihrer unkonventionellen Behandlung komplexer geschichtlicher Probleme... hatten die jungen KünstlerInnen offensichtlich einen Nerv der MusikkonsumentInnen getroffen.

...

Der Aufstieg und Fall sagenumwobener Weltreiche und das Schicksal legendärer Abenteurer war nun mal spannender als die Olympischen Sommerspiele seinerzeit in Moskau. ...

Daß der Erfolg des Künstlerkollektivs wesentlich mit ihrem eskapistischen Umgang mit Geschichte zusammenhing, wurde schmerzhaft deutlich, als sich die späteren Produktionen nach "Hadschi Halef Omar" (1979) und "Rom"(1980) von geschichtsbezogenen Inhalten loslösten und die Gruppe schließlich dem Vergessen anheim fiel..."

 

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