Ja, ich habe auf dem Gebiet meine Probleme und leide zeitweilig sehr unter dem Gedanken, INDIREKT wahrscheinlich der bislang völlig ignorierte Urheber der Gruppe "Dschingis Khan" zu sein.
Anmaßung oder Tatsache ??
Reagiere ich übertrieben ?
Auf meinen Brief an Ralph Siegel und Schlagertexter Dr. Bernd Meinunger erhielt ich seinerzeit jedenfalls keine Antwort.
PS.Nachfolgendes über "Dschinghis Khan" und den Geschichtsboom in der damaligen Schlagerwelt, hatte ich irgendwann abgespeichert. Dies zu lesen, schmerzt mich heute noch außerordentlich. Vielleicht hilft es euch zusätzlich bei der Meinungsbildung:
"... Dschinghis Khan hatten etwas entdeckt, das ihre Songs vom "engen Kreis der recht konstanten
Grundthemen (Liebe-, Fern- und Heimweh, Glücksverlangen)"(2) deutlich unterschied und
gar nicht mal so uninteressant machte: die Verarbeitung historischer Themen.
Daß sich die Verwurstung ganzer Kapitel der PROPYLÄEN - WELTGESCHICHTE unter
eindeutiger Favorisierung legendärer Großreiche (Mongolische Reiterstürme, Imperium
Romanum) als Erfolgsmasche geradezu aufdrängte, war Frank Farian noch
verborgen geblieben.
Für diese Erkenntnis bedurfte es einer größeren Persönlichkeit, eines weitsichtigen Machers,
der die Zeichen der Zeit erkannt hatte und der wußte, was die Leute 1977 nach der großen
Stauferausstellung in + wollten: Geschichte bis zum Abwinken.
So kam es, daß anläßlich der Grand-Prix-Vorentscheidung 1979 der ungekrönte König der
deutschen Schlagerproduzenten, Ralph Siegel selbst, den Geschichtsboom ins musikalische
Fach hinüberrettete und die für den bereits komponierten Titel "Dschinghis Khan" gleichnamige
Gruppe junger Interpreten und Interpretinnen zusammenstellte. Der Song wurde ein Riesenhit. Mit ihrer unkonventionellen Behandlung komplexer geschichtlicher Probleme... hatten die jungen KünstlerInnen offensichtlich einen Nerv der MusikkonsumentInnen getroffen.
...
Der Aufstieg und Fall sagenumwobener Weltreiche und das Schicksal legendärer Abenteurer war nun mal spannender als die Olympischen Sommerspiele seinerzeit in Moskau. ...
Daß der Erfolg des Künstlerkollektivs wesentlich mit ihrem eskapistischen Umgang mit Geschichte zusammenhing, wurde schmerzhaft deutlich, als sich die späteren Produktionen nach "Hadschi Halef Omar" (1979) und "Rom"(1980) von geschichtsbezogenen Inhalten loslösten und die Gruppe schließlich dem Vergessen anheim fiel..."